Kinder sind das größte Glück auf Erden, keine Frage. Der Teil, der das eigene Leben und das als Familie komplett machen kann. Doch was, wenn sich zwischen Schwangerschaft, Kreissaal und den ersten Stunden allein mit Baby Gefühle und Fragen auftun, mit denen man jetzt so als frischgebackene Mutter oder auch als Eltern nicht gerechnet hatte?
Unsere Babymasseurin Karla hat vor acht Wochen ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Viele von euch kennen sie als rheinländische Frohnatur. Das ist sie auch. Trotzdem nennt sie die Dinge rund um Schwangerschaft, Schmerzen und Babyblues beim Namen und gibt uns einen Einblick in ihren inneren und äußeren Prozess als Mutter und wie sie in der neuen Situation mit Baby zurecht kommt.
Hallo liebe Karla, wie geht es dir?
Sonst geht’s mir wirklich sehr gut wieder, aber heute ist echt warm. (Anmerkung: In Düsseldorf werden am Tag unseres Interviews 37 Grad gemessen.)
Für die, die dich nicht aus unserem MABYEN Spa in Düsseldorf kennen: Stell dich und dein Baby unserer Community doch mal kurz vor. Wie lange bist du schon Mama?
Mein Name ist Karla und ich habe im MABYEN Spa die Babymassagen und das Babyfloating durchgeführt. Davor habe ich als Krankenschwester auf der Intensivstation gearbeitet. Mein Sohn Carlo ist vor acht Wochen auf die Welt gekommen.
Was waren deine ersten Gedanken, als du von deiner Schwangerschaft erfahren hast?
Ganz im Ernst? Ich und mein Mann waren beide geschockt, denn wir hatten einfach nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde.
Was ist bei euch denn schnell?
Naja, wir dachten, wir fangen 2019 einmal ganz entspannt an und üben ein bisschen, denn wir sind gerade mal im dritten Jahr zusammen. Davor hatte ich schon jahrelang die Pille abgesetzt. Verhütet haben wir mit Kondom, wenn der Eisprung kam. Das hat auch immer super funktioniert.
Und dann?
Ich dachte, ich hätte mir bei einer Paddeltour den Magen verdorben. Als letzte Instanz habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht. Als ich das Ergebnis sah, war das einfach so krass unrealistisch. Ich glaube, meine Worte waren auch: „Krass, ich bin schwanger!“ Und mein Mann sagte nur. „Ja.“
Ist deine Schwangerschaft so verlaufen, wie du sie dir vorgestellt hast?
Toi, toi, toi, bis auf die Übelkeit ganz am Anfang, habe ich eine wirklich tolle Schwangerschaft gehabt. Keine Wassereinlagerungen und so weiter. Ich konnte bis zum Schluss Sport machen, war also in keiner Weise eingeschränkt. Selbst unseren Urlaub haben wir, wie geplant, gemacht. Ohne Alkohol war der aber ganz schön hart im All-Inklusive-Hotel. Und alle haben immer nur gesagt: „Karla, geh bloß nicht in den Pool!“
Möchtest du uns etwas zum Ablauf der Geburt erzählen?
Als Krankenschwester wusste ich, dass eine Geburt eine extreme Herausforderung ist. Dass mich das Ganze aber so körperlich und mental mitnimmt, hätte ich nicht vermutet. Als ich da auf einmal im Kreissaal lag, umgeben von fünf Ärzten, das waren schon sehr gemischte Gefühle. Ich denke, ich brauche immer die Kontrolle. Doch bei einer Geburt hast du die einfach nicht.
Gab es Komplikationen?
Der Kopf meines Sohnes war zu groß und obwohl mir die Hebamme das so nicht direkt gesagt hat, habe ich bemerkt, dass etwas nicht nach Plan läuft. Während die Hebamme von unten in mich geschaut und alles beaufsichtigt hat, legte sich die Ärztin über meinen Körper und drückte mit ihren Unterarmen gegen die Füße meines Babys. Der Professor kam dann auch noch dazu und hat von der Seite mitgedrückt. Und ich dachte nur: „Mein armes Kind, hoffentlich wird da nichts eingequetscht.“ Da habe ich mich einfach nicht mehr wohlgefühlt.
Wie war die Zeit nach der Geburt?
Nach der Geburt hatte ich starke Schmerzen. Meine Brüste haben weh getan und ich konnte nur auf einer Pobacke sitzen. Das erzählt dir aber vorher keiner. Die Nachblutungen, die krassen Schmerzen beim Stillen, das alles macht es dir nicht leicht, das neue Leben als Mutter zu genießen. Etwa fünf Wochen habe ich gebraucht, um mich körperlich von der Geburt und den Strapazen zu erholen.
Im Mabyen Spa in Düsseldorf hast du unzählige Babys und Säuglinge gebadet, massiert und gewickelt. Wie war das dann bei deinem eigenen Sohn?
Auf alle Fälle anders. Als Krankenschwester auf der Intensivstation musste ich Leben retten. Da funktionierst du einfach. Sobald es aber um die eigene Familie geht, ist alles anders. Mein Sohn hatte zu Beginn schlechte Haut und sofort bin ich unsicher geworden und habe angefangen zu zweifeln. Und auch im MABYEN Spa, wo ich Hunderte und mehr Babys gewickelt habe, ist das eigene doch eine komplett neue Verantwortung. Ich war mir nicht mehr sicher, ob die Pampers richtig sitzen. Schon alleine, weil wir 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche miteinander verbringen, sind die Gefühle zu meinem Kind einfach so stark.
Wo merkst du, dass Mamasein eine krass große Herausforderung ist?
Dass ich den Alltag einfach nicht mehr so schaffe wie früher. Alles muss genauestens geplant werden und stellt mitunter eine logistische Herausforderung dar. Die Hauptsache ist auf einmal, dass dein Kind satt, gewaschen und angezogen ist. Da bleibt die Mama einfach auf der Strecke. Ob ich einkaufen gehe oder auf einen Geburtstag, sobald ich das Haus verlasse, muss alles funktionieren. Neulich zum Beispiel mussten wir in die Kirche. Mein einziger Gedanke war von frühmorgens an, dass mein Sohn vorher ausreichend gestillt ist, damit er satt und müde wird. Ich habe es noch geschafft, mich zu schminken. Für die Haare hat es dann einfach nicht mehr gereicht. Die bleiben dann so, wie sie nach dem Aufstehen waren.
Wo merkst du, dass Mamasein, das größte Glück der Erde ist?
Wenn mich mein Sohn anlächelt, ist das das schönste Gefühl auf Erden. Oder auch, wenn er da mit seinen süßen Händchen liegt und friedlich spielt, da habe ich dann manchmal einfach Tränen in den Augen. Auch wie mein Mann mit unserem Sohn umgeht: Da siehst du als Frau auf einmal ganz neue Charaktereigenschaften bei deinem Mann.
Fühlst du dich sexy als Mama oder magst du uns dazu etwas erzählen?
Also, meine Haut ist besser geworden. Meine Haare sind dicker geworden. Alle Freunde haben mir gesagt, dass ich so strahle. Wenn mir Männer auf der Straße begegnet sind, haben Sie meinen Bauch angeschaut und mich dann angelächelt. Als mein Bauch dann aber so ganz und gar explodiert ist, war es mir auch zu viel.
Wie hat dich dein Partner bei unangenehmen Situationen und Gefühlen unterstützt?
Mein Mann hat mir immer gesagt: „Du bist so schön, dein Bauch ist schön!“ Doch ich glaube, auch er war bei der Größe einfach überfordert – genauso wie ich.
Wie hat sich eure Beziehung als Paar durch das Baby verändert? Auch sexuell?
Ich glaube, jeder Mann und jedes Paar geht anders mit dem Thema Schwangerschaft um. Wir hatten dann mit Bauch keinen Geschlechtsverkehr mehr. Es ging einfach nicht, doch wir haben uns offen darüber ausgetauscht.
Siehst du dich jetzt anders?
Wenn ich mir die Zeit nehmen kann, mich fertig zu machen, fühle ich mich auch gut. Doch häufig bin ich einfach ungeschminkt und das passt dann auch.
Du gehst sehr offen und realistisch mit allen Themen um. Wie wird sich das auf dein Baby auswirken?
Ich hoffe, unser Sohn bekommt von uns beiden ganz viel mit. Ich bin eine sehr entspannte Mama. Darum ist auch mein Baby entspannt. Er darf aber genauso werden, wie er will. Ich und mein Mann waren sehr neugierige und aktive Kinder. Ich werde meinen Sohn in nichts einschränken.
Was wünschst du dir, deinem Baby und euch als Familie für die Zukunft.
An erster Stelle Gesundheit. Das ist einfach die größte Angst, die eine Mama hat, dass mir oder meinem Mann etwas passiert. Ich möchte die Zeit mit Baby lange und unbedarft genießen. Das ist mein größter Wunsch.
Was würdest du Schwangeren und jungen Mamis raten?
Lasst euch nicht stressen. Werdet nicht so schnell nervös. Natürlich ist ein Kind eine große Herausforderung, doch jede Frau ist stark. Bleibt einfach mental bei euch, dann klappt alles. Und lasst eure Hemmungen während der Geburt zu 100 Prozent, besser zu 200 Prozent fallen – egal, ob euer Mann, eure Schwester, eure Mutter oder die Hebamme an eurer Seite ist und egal, ob ihr Pippi oder was auch immer müsst.
Danke, liebe Karla, für deine ehrlichen Worte. Wir wünschen dir weiterhin viel Glück und eine wunderbare Zeit mit deiner Familie.
Maries Tipp
Kennst du schon unseren Plush? Im MABYEN Spa bekommt dein Baby erst eine Babymassage und darf dann in den Babyfloating-Pool. Du als Mami erfährst wertvolle Tipps für dein Kleines. So gewinnt ihr beide ganz viel Selbstsicherheit für euren Alltag.