Kinderkrankheiten

Heuschnupfen was tun?

Bis zu acht Infekte pro Jahr sind für Kleinkinder ganz normal. Als Mama oder Papa wirst du deshalb schnell zum Profi, um die kleinen und großen Wehwehchen eures Kindes zu begleiten. 

Plötzlich juckende Näschen und tränende Augen können aber neben der immer auftauchenden Erkältung auch ein Hinweis auf eine Pollenallergie sein. Wie kannst du beides voneinander unterscheiden? 

Das musst du über Pollenallergie wissen 

Eine saisonale allergische Rhinitis ist eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems gegen Blüten- und Gräserpollen. Die sind normalerweise harmlos. Bei einigen Menschen reagiert das Immunsystem aber so, als würde es sich bei den Pollen um gefährliche Keime handeln. Dann tränen die Augen, die Nase juckt und sondert ein Sekret ab, um die vermeintlichen Angreifer schnell wieder auszuspülen.

Typische Symptome einer allergischen Rhinitis sind

  • glasig-klares Nasensekret 
  • juckende Nase 
  • tränende Augen 
  • häufiges Niesen 
  • anhaltende Müdigkeit am Tag 

Im Gegensatz zur klassischen Erkältung werden die Anzeichen meist abends noch deutlich schlimmer. Das dauerhaft klare Nasensekret läuft und läuft fröhlich vor sich hin. Babys und Kleinkinder verstehen in der Regel nicht, warum sie sich so müde fühlen und häufig niesen müssen. Es kann also gut sein, dass euer Kind reizbarer als sonst ist. 

Behandlungsmethoden und Hausmittel 

Erkältungen zählen wie viele andere Infekte zum Leben mit Baby und Kleinkind dazu. Mit reichlich zu Trinken und viel Ruhe ist die typische Schnupfennase aber nach wenigen Tagen gut überstanden.  

Anders ist das bei der Pollenallergie. Bleibt sie langfristig unbehandelt, bildet sich bei einem von vier Pollenallergikern chronisches Asthma aus. Auch Neurodermitisschübe stehen im Zusammenhang mit einem unbehandelten Heuschnupfen. 

Wenn du also den Verdacht hast, dass euer Kind allergisch gegen Pollen sein könnte, führt der erste Schritt zur kinderärztlichen Praxis. Dort kann über einen Blut- oder einen Pricktext überprüft werden, ob eine allergische Rhinitis vorliegt. 

Der Pricktest ist etwas genauer, um die allergenen Stoffe zu bestimmen, auf die euer Kind allergisch reagiert. Häufig sind das: 

  • Haselnuss 
  • Birke 
  • Erle 
  • Wegericht-Gewächse 
  • Beifuß 

Neben verschiedenen Gräsern springen viele Menschen auch auf die Blütenpollen von Bäumen wie Birke und Ahorn an oder auf Sträucher, vor allem auf die Haselnuss. 

Steht die Diagnose fest, kann ab dem fünften Lebensjahr eine Hypersensibilisierung durchgeführt werden. Bei den meisten Pollenallergikern werden die Schnupfennase und die sonstigen Begleiterscheinungen aufgrund der Sensibilisierung deutlich geringer. Besprich dich dazu am besten mit deiner kinderärztlichen Praxis oder einem auf Kinder spezialisierten Allergologen. 

Welche Hausmittel gegen die Pollenallergie gibt es? 

Nasenduschen mit Salzwasser helfen dabei, das lästige Kribbeln in der Nase zu reduzieren. Nach Absprache mit der behandelnden kinderärztlichen Praxis kommen auch bestimmte Nasensprays oder Nasentropfen infrage. 

Tägliches Duschen am Abend inklusive Haare waschen entfernt auch die letzten Pollen, die sich im Laufe des Tages an eurem Kind anhaften können. Der Allergiehusten nachts lässt sich damit etwas lindern, das Schlafen fällt eurem Kind dann etwas leichter. 

Bei Kindern über drei Jahren kann regionaler Honig dabei helfen, die Symptome für die kommende Saison abzuschwächen. Wichtig ist dabei, dass der Honig lokal produziert und möglichst wenig verarbeitet wird. Er enthält Pollenspuren heimischer Pflanzen und unterstützt das Immunsystem eures Kindes dabei, sich mit diesen Allergenen vertraut zu machen. 

Wichtig: Für Babys ist Honig wegen einer möglichen Botulismus-Übertragung ausdrücklich nicht empfohlen.  

So übersteht ihr die Heuschnupfenzeit 

DescriptiAuf den Oberflächen wie Regalbretter und auf den Schrankoberflächen können sich Pollen absetzen. Deshalb solltest du diese Flächen zwischendurch feucht abwischen

Wenn du lüften möchtest, solltest du das vormittags (in der Stadt) oder abends (auf dem Land) tun, dazwischen sollten die Fenster möglichst geschlossen bleiben. Wenn die Blüten- und Gräserpollen besonders stark unterwegs sein, bleibt das Fenster auch mal einen oder zwei Tage ganz zu – und die Allergieauslöser damit draußen! 

HEPA-Luftfilter und spezielle Pollengitter vor den Fenstern helfen dabei, eure Räume vor den Blütenpollen zu schützen. Ein morgendlicher Check der Pollenflug-App ist vor der Planung vor Ausflügen an der frischen Luft ganz ratsam. 

FAQ zum Heuschnupfen on for your section.

Pollenallergie Alter & Hilfe

Oft tritt die allergische Rhinitis schon im Kindesalter auf. Aber nicht immer: Auch in späteren Jahren kommt es vor, dass sich relativ plötzlich Symptome der Pollenallergie zeigen. Wenn du also bei deinem Kleinkind plötzlich Anzeichen für eine Allergie entdeckst, ist das nicht ungewöhnlich.  

Neben der Hyposensibilisierung und dem Einsatz von geeigneten Medikamenten hilft die Vermeidung von Pollen deinem Kind am meisten. Das bedeutet, dass bei einer stark ausgeprägten Allergie Ausflüge an der frischen Luft am besten auf Tage mit weniger Blütenpollenflug gelegt werden.  

Zusätzlich hilfreich sind:  

  • täglich abends waschen, um alle anhaftenden Pollen zu entfernen 
  • tagsüber Fenster geschlossen halten 
  • Oberflächen regelmäßig feucht abwischen 
  • HEPA-Filter und Pollenschutzgitter verwenden 
Tritt ein Heuschnupfen nur im Frühling auf?  

Leider nicht. Denn Bäume, Sträucher und Gräser haben ganz unterschiedliche Blütezeiten. So beginnt für manche Allergiker die Pollensaison bereits im Spätwinter und kann sich bis weit in den Herbst hinein ziehen.

Geht eine Pollenallergie von allein wieder weg? 

Die Stärke der Symptome hängt vom Zustand des Immunsystems ab. Es kann durchaus vorkommen, dass sich eine Pollenallergie abschwächt und im Alltag kaum noch zu spüren ist. Wesentlich wahrscheinlicher ist es aber, dass sich die Allergie gegen Pollen zunehmend verstärkt, weil das Immunsystem immer stärker beansprucht wird.