Der Hebammenberuf ist der älteste bekannte Beruf der Welt. Schon immer kamen Kinder auf die Welt- und schon immer brauchten die Mütter Unterstützung in dieser wichtigen Phase. Handfeste Belege für die Bedeutung unseres Berufs finden sich unter anderem in den ägyptischen Pyramiden aus dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Aber was macht eine Hebamme eigentlich? Im Kern ist es unsere Aufgabe, Mütter und ihre Familien in der Zeit der Familienplanung, der Schwangerschaft, der Geburt bis hin zum Wochenbett und durch die gesamte Stillzeit hindurch zu begleiten.
Die Physiologie unserer Körper ist für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit gemacht, deshalb bestärken wir Hebammen Frauen darin, auf ihren Körper und seine Fähigkeiten zu vertrauen. Wir vermitteln dir und deiner Familie außerdem das notwendige Wissen, um die Schwangerschaft und die Geburt sicher durchzustehen, wir leiten dich bei der Rückbildung an und beantworten deine Fragen in der Stillzeit.
Welche Arten von Hebammen/Entbindungspflegern gibt es?
Es gibt tatsächlich mehrere Arten der Hebammenbetreuung. Die Leistungen unterscheiden sich und damit optimal auf verschiedene Bedürfnisse ausgerichtet.
Grundsätzlich kannst du dabei entscheiden, ob deine Hebamme
- dich von der Kinderwunschzeit an begleiten soll,
- ob du die Schwangerenvorsorge ausschließlich bei deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen durchführen lassen möchtest,
- ob du die Schwangerenvorsorge im Wechsel von deiner Hebamme und der gynäkologischen Praxis durchführen lassen willst,
- dir lieber nur während der Geburt und der Wochenbettbetreuung zur Seite stehen soll.
Wichtig: Die Geburt findet immer unter Hebammenleitung statt. So ist es gesetzlich vorgeschrieben, sofern keine medizinischen Gründe das Hinzuziehen einer Ärztin oder eines Arztes erforderlich machen. Die Hebammenbetreuung ist genauso wie die Nachsorge Teil der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Deshalb kann deine Hebamme jederzeit Hausbesuche machen, wenn du im Wochenbett Komplikationen erlebst – oder einfach nur eine Beratung für Fragen rund ums Leben mit Neugeborenen hast.
Hebammen wissen am besten, was Mamas, Papas und Babys in dieser aufregenden Zeit wirklich brauchen. Weil wir von MABYEN den Erfahrungsschatz und das umfassende Wissen von Hebammen und Entbindungspflegern so schätzen, beziehen wir sie von Anfang an in unsere Produktentwicklung mit ein. Mit über 700 Partnerinnen umfasst unsere Hebammen Community eine große Gruppe an Fachfrauen, mit denen wir uns gern über neue Produktideen austauschen.
Freiberufliche Hebammen & Entbindungspfleger
Freiberufliche bieten meist die ganze Bandbreite der Betreuung an:
- Feststellung der Schwangerschaft
- Ausstellung des Mutterpasses
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
- Hilfe bei Beschwerden in der Schwangerschaft
- Kurse zur Geburtsvorbereitung und zur Rückbildung
- Leitung der Geburt
- Nachsorge
- Stillberatung
Wenn du gern eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger für die gesamte Schwangerschaft, die Geburt und die Nachsorge haben möchtest, sind freiberufliche Hebammen und Entbindungspfleger eine gute Wahl.
Übrigens sind Hebammen und Entbindungspfleger die Fachpersonen, wenn es um die erste Zeit mit Baby geht. Wir bieten dir ein umfassendes Wissen dazu, wie du euer Kind richtig pflegst und beantworten dir Fragen zum Stillen oder zu Milchnahrung. Auf diese Beratungsleistungen hast du während der gesamten Stillzeit Anspruch, sie ist nicht auf die Zeit des Wochenbetts beschränkt und wird durch deine gesetzliche Krankenkasse getragen
Mit der Suche nach einer Betreuung für diese gesamte Zeit fängst du je nach Region möglichst zeitig an, spätestens aber im zweiten Trimester. Möchtest du die Schwangerenvorsorge überwiegend oder teilweise durch eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger begleiten lassen, brauchst du allerdings von Anfang eine.
Hebammentipps für die Wochen kurz vor der Geburt findest du in unserem Beitrag Geburtsvorbereitung: Diese 8 Tipps können dich jetzt unterstützen.
Beleghebammen & Belegentbindungspfleger
Wenn dir vor allem eine vertraute Betreuung für die Geburt in einem Geburtshaus oder einer Klinik wünscht, kannst du nach einer Beleghebamme suchen.
Der Deutsche Hebammen Verband e. V. listet alle Beleghebammen auf:
- Hebammenkreißsaal in deiner Nähe
- Geburtshaus in deiner Nähe
Der große Vorteil für dich: Du kannst deine ausgewählte Begleitung vorab kennenlernen und hast sie während der gesamten Geburt an deiner Seite, unabhängig von den Schichtplänen des jeweiligen Kranken- oder Geburtshauses.
Beleghebammen und Belegentbindungspfleger bieten neben ihrer Belegtätigkeit in der Geburtshilfe auch die Schwangerenvorsorge oder die Nachsorge an. Über ein Kennenlerngespräch kannst du abschätzen, ob du dir die Kollegin gut als Beistand während der Geburt vorstellen kannst. Denn neben dem fachlichen Know-how ist es auch die menschliche Komponente, die die Hebammenbegleitung während der Geburt so wertvoll macht.
Klinikhebammen & Klinikentbindungspfleger
Klinikhebammen wirst du vor allem im Kreißsaal des ausgesuchten Krankenhauses finden, sie sind dort fest angestellt oder arbeiten als unabhängiges Team mit dem medizinischen Personal des Kreißsaals und der Wochenbettstation zusammen.
Es kann sein, dass du während der Geburt mehrere Klinikhebammen oder Entbindungspfleger kennenlernst, wenn deine Geburt sich über mehrere Schichten hinweg erstreckt oder es Komplikationen gibt. Du hast in diesem Fall keine Möglichkeiten, dir die zur Geburt bereitstehende Hebamme vorher auszusuchen.
Krankenhäuser veranstalten in aller Regel Info-Abende und Führungen durch den Kreißsaal, bei denen du das Geburtsteam kennenlernen kannst. Teilweise bieten die Klinikhebammen auch Geburtsvorbereitungskurse, Rückbildung oder Stillsprechstunden in der Klinik an.
Wie finde ich eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger?
Zu wenige Hebammen und zu viele Schwangere, die eine 1:1-Betreuung benötigen: Die Hebammensuche ist leider nicht sehr einfach. Sobald du schwanger bist, kannst du mit der Suche nach einer Kollegin oder einem Kollegen in deiner Region beginnen. Geburtshäuser und Kliniken und Familienstützpunkte bieten in der Regel Listen mit den Namen der aktiven Hebammen an. Du kannst auch bei deiner Krankenkasse anrufen oder dich online informieren. Die Seite www.hebammensuche.de hilft dir ebenfalls dabei, eine Hebamme für die Hebammenbetreuung zu finden.
Abgesehen von der Herausforderung, eine Hebamme oder einen Entbindungspfleger zu finden, kannst du dir bei der Auswahl auch diese Fragen stellen:
- Ist mir die Betreuung während der gesamten Schwangerschaft wichtig, oder lege ich besonderen Wert auf eine vertraute Hebamme unter der Geburt?
- Sind mir besondere Angebote wie Geburtsvor- und Rückbildungskurse wichtig, die ich bei der Hebamme mit belegen möchte? Bietet die Hebamme diese Kurse überhaupt an – und wenn ja, passt das Kurskonzept (Rückbildungsyoga, Kanga oder ein klassischer Rückbildungskurs) zu mir?
- Wie gut kann ich meine ausgewählte Hebamme erreichen, wenn ich Fragen habe?
- Welche Regelungen gibt es, wenn ich im Geburtshaus oder daheim gebären möchte?
So kannst du eingrenzen, welche Art von Hebammenbetreuung du dir für deine Schwangerschaft und als Geburtshilfe wünscht und welche weiteren Punkte dir wichtig sind.
Das gilt natürlich auch für die eigentlichen Tätigkeiten der Hebamme. Jede wird die durchgeführten Untersuchungen in deinem Mutterpass dokumentieren. Selbst die Herztöne kann deine Hebammenbetreuung bei einem Hausbesuch kontrollieren – nur die eigentlichen Ultraschalluntersuchungen muss dein Arzt oder deine Ärztin in der Praxis durchführen.
Zusatzleistungen durch die Hebamme
Manche Geburtshelferinnen bieten zusätzliche Taping oder Akkupunktur gegen die Schwangerschaftsbeschwerden an.
Bietet deine ausgewählte Hebamme auch Nachsorge an, dann wird sie bei den Terminen
- eventuelle Geburtsverletzungen oder die Kaiserschnittwunde beobachten und dir Tipps für die Wundheilung geben.
- bei eurem Neugeborenen die Heilung des Nabels dokumentieren und dir bei Bedarf zeigen, wie du die Wundheilung unterstützen kannst.
- dir Tipps zum Anlegen und zu Stillpositionen oder zur Zubereitung der Milchnahrung liefern.