Das Stillen ist ein besonderer und inniger Moment zwischen Mutter und Kind, bei dem dein Schatz durch die Muttermilch mit allen wichtigen Nähr- und Vitalstoffen versorgt wird. Doch nicht immer klappt das Stillen so, wie man es sich wünscht. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein. Doch auch beim Fläschchengeben kannst du das Bonding, die Eltern-Kind-Bindung stärken und dein Baby liebevoll füttern.
Zunächst sei gesagt, dass du kein schlechtes Gewissen haben brauchst, wenn das Stillen nicht klappt oder du nicht stillen möchtest – du bist trotzdem eine gute Mutter. Dein Baby wird auch mit dem Fläschchen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und den besonderen Bonding-Moment zwischen dir und deinem Baby kannst du auch beim Füttern mit der Flasche erleben. Wir erklären dir hier, welche Gründe es geben kann, dass das Stillen nicht klappt, und fassen wertvolle Tipps für dich zusammen. Im Anschluss findest du mehr Infos zum Thema Bonding und Fläschchen geben.
Gründe, wieso das Stillen nicht klappt
Es gibt verschiedene Gründe, wieso das Stillen bei Mamas nicht klappt. Natürlich kann es auch sein, dass du übergangsweise nicht stillen kannst – Gründe dafür können Milchstau, wunde Brustwarzen oder eine Saugverwirrung sein. Das ist meist aber temporär und lässt sich gut lösen. Solltest du bestimmte Medikamente einnehmen müssen, die in die Muttermilch übergehen und deinem Baby schaden könnten, musst du wahrscheinlich zumindest übergangsweise auf das Stillen verzichten. Falls die Medikamenten-Einnahme vorübergehend ist, kannst du noch in der Zeit, in der du nicht stillst, deine Milch abpumpen, sodass die Milchproduktion weiter angeregt wird. Dann kannst du deinen Schatz, nachdem die Medikamente abgesetzt wurden, trotzdem stillen.
Wenn Mütter gar nicht stillen können, kann das an verschiedenen Gründen liegen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn nach der Geburt Plazentarest in der Gebärmutter verbleiben und sich dies negativ auf die Milchproduktion auswirkt. Außerdem können manche Mamas mit Hormonstörungen oder Problemen mit der Schilddrüse nicht stillen, da zu wenig Milch gebildet wird. Für eine geringe oder ausbleibende Milchproduktion kommen als Gründe auch das PCO-Syndrom oder eine vorausgegangene Brust-Operation in Frage. Nicht immer hat es mit der Milchproduktion der Mama zu tun, dass das Stillen nicht klappt. Einige Babys verweigern die Brust oder haben (zum Beispiel aufgrund von Krankheit oder weil sie Frühchen sind) eine Saugschwäche. Dann ist volles Stillen meist auch nicht möglich.
Doch nicht nur aus den oben genannten Gründen kommt das Stillen für manche Mamas nicht in Frage. Vielleicht hast du dich auch ganz bewusst dagegen entschieden und möchtest deinen Schatz lieber mit dem Fläschchen füttern. Das ist natürlich völlig in Ordnung, denn die Entscheidung liegt allein bei dir. Ob du stillst oder nicht, hat nichts mit einer liebevollen Mama zu tun – und du kannst auch beim Fläschchengeben mit deinem kleinen Schatz bonden.
Das richtige Setting beim Fläschchengeben
Damit ihr die Fläschchen-Zeit genießen könnt, solltest du für eine ruhige Umgebung ohne Ablenkung sorgen. Schalte also Radio oder Fernsehen ab und lege Handy und Buch zur Seite – dieser Moment soll euch beiden ganz allein gehören. Falls du nicht für eine ruhige Atmosphäre sorgen kannst, weil ihr euch zum Beispiel an einem öffentlichen Platz befindet, kannst du deinen Kind mit einem atmungsaktiven Musselintuch vor Reizüberflutung schützen. Unser weiches, aus Bambusfasern gefertigtes Musselintuch eignet sich nicht nur fürs Füttern super, es kann zum Beispiel auch als Spucktuch verwendet werden, dient als Wickelunterlage, wenn ihr unterwegs seid oder kann für ein Schläfchen locker über den Kinderwagen gehängt werden. In unserem Artikel zum Alleskönner Musselintuch findest du viele weitere tolle Verwendungsmöglichkeiten.
Wichtig ist auch, sich für das Füttern ausreichend Zeit zu nehmen – es sollte nicht nebenbei oder zwischen Tür und Angel passieren. Toll ist es auch, wenn ihr zu dritt den Moment genießt; die Flasche zu geben dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern trägt ganz wesentlich zum Bonding zwischen euch bei. Da anders als beim Stillen auch der Papa mit dem Fläschchen aktiv werden kann, kann auch er diese liebevollen Momente mit dem kleinen Kind voll und ganz genießen. Am schönsten wird es aber, wenn ihr es euch gemeinsam gemütlich macht und diese Innigkeit spüren könnt.
Baby Bonding: Liebe schenken beim Fläschchengeben
Um dem Kind beim Füttern mit dem Fläschchen Geborgenheit und Nähe zu schenken, füttere dein Baby in Wiegeposition und halte Blickkontakt. So spürt dein Baby, dass du da bist. Durch direkten Hautkontakt, wie es beim Stillen der Fall ist, kannst du außerdem das Bonding zwischen euch weiter unterstützen und eine innige und vertraute Atmosphäre schaffen. Füttert euer nacktes Baby mit freiem Oberkörper, sodass ihr direkten Haut-zu-Haut-Kontakt habt und euer Baby euch riechen kann. Achte darauf, dass es warm genug ist und ihr euch in eine Decke einkuschelt. Durch die Wärme, deinen Geruch und die Nähe entsteht ein ganz besonders inniger Moment und euer Kleines fühlt sich geborgen.
Sprich während des Fütterns liebevoll mit deinem Baby und lächle dein Kind an – die Zuwendung und Zuneigung geben dem Kind Sicherheit und tragen zur emotionalen Verbindung bei. Gerade in der ersten Zeit sollten nur Mama und Papa die Flasche geben. So spürt dein Kind, dass ihr ihm als Eltern etwas geben könnt, das sonst niemand anderes kann. Außerdem fühlt sich euer Baby bei Mama und Papa besonders sicher, da es euren Geruch und eure Stimme schon kennt. So kann es sich voll und ganz auf das Trinken konzentrieren. Das schafft Vertrauen und stärkt das Band zwischen Mutter, Vater und Kind. Sicher gebundene Kinder haben ein starkes Urvertrauen und später ein gesundes Selbstbewusstsein. Das Thema Bonding erklären wir in unserem Artikel 1x1 des Baby Bondings: Was ist es, wann beginnt es und wie funktioniert es? noch genauer.
Füttern unterwegs: so geht's
Stillende Mamas haben ihre Milch natürlich immer bei sich. Damit auch du das Bedürfnis nach Nahrung direkt erfüllen kannst, bereite dich auf den Hunger unterwegs vor. Dazu kannst du einen Thermobecher mit abgekochtem, heißem Wasser, etwas kühles Wasser sowie Fläschchen und Milchpulver einpacken, damit du auch unterwegs schnell das Fläschchen anrühren kannst.
Positionen wechseln beim Baby füttern
Um das Stillen beim Fläschchengeben nachzuahmen, solltest du hin und wieder die Position deines Babys wechseln. Beim Stillen trinkt das Baby ja auch mal aus der einen, mal aus der anderen Brust – lege deinen Schatz darum bei der nächsten Mahlzeit in den anderen Arm, um diesen Wechsel zu imitieren.
Alles zum Thema Baby Bonding findest du auch in unserem MABYEN Ratgeber zum Thema Bonding, der in Kooperation mit dem GU-Verlag entstanden ist. Wir begleiten dich von der Frühschwangerschaft bis zur Geburt, dem Wochenbett und auch bis ins erste Lebensjahr hinein und geben dir wertvolle Tipps. Hier kannst du mehr darüber erfahren: Starke Bindung von Anfang an: Nestwärme, die ein Leben lang trägt.