In vielen Köpfen steckt sie noch, die "Regel": Verwöhne dein Kind nicht zu sehr! Es tanzt dir sonst auf der Nase herum. Sein Baby verwöhnen, geht das denn überhaupt? Und was bedeutet das? Wird aus einem verwöhnten Baby auch ein verwöhntes Kind und späterer Erwachsener? Das sehen wir uns im folgenden Beitrag näher an.
Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist es absolut schutzlos und seinen Bezugspersonen, in der Regel seinen Eltern, ausgeliefert. Kein Wunder also, dass es lautstark auf seine Bedürfnisse, wie essen, schlafen und körperliche Nähe bekommen, aufmerksam macht.
Es kann in seinen ersten Lebensmonaten noch nicht unterscheiden zwischen seinem eigenen Körper und dem Körper eines seiner Elternteile. Es nimmt alles über das Spüren wahr und versichert sich, dass es nicht alleine gelassen wird. Babys können schließlich nicht wissen, dass sie über das Babyphone beobachtet werden und du oder Papa sofort kommen würden, wenn etwas wäre, denn das fühlen sie nicht. Auch schreien Babys nicht, um ihre Eltern zu ärgern, sondern weil sie ein Bedürfnis haben. Allein aus ihrer Entwicklung heraus kann ein kleines Baby solche analytischen Schlüsse gar nicht ziehen: Wenn ich jetzt schreie, kann ich prima Mama oder Papa damit ärgern. Wenn du dein Kind jedoch schreien lässt, wird es das Gefühl bekommen: Ich bin alleine auf dieser Welt. Babys haben noch kein Zeitgefühl und wissen nicht, ob sie eine Minute oder eine Stunde gewartet haben. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse deines Kindes nach Möglichkeit sofort zu erfüllen. Auch genießen viele Babys das Getragen-Werden, denn die innige körperliche Nähe zu den Eltern, der vertraute Geruch und das regelmäßige Klopfen deines oder Papas Herzen sagt deinem Baby, dass es sich in Sicherheit befindet. Wenn du als Eltern sofort auf dein Kind reagierst, lernt es, zu vertrauen: Da ist jemand, der sich um mich kümmert, alles ist gut. Ohnehin reagieren Babys sehr ursprünglich und instinktiv und wissen sehr gut, was gut für sie ist: viel, viel Nähe.
Zu viel verwöhnen - woher kommt dieser Gedanke?
Woher kommt nun diese Überzeugung, dass das Verwöhnen eines Kindes überhaupt möglich sei? Dieses Denken stammt aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Während des NS-Regimes sollten Mütter nicht auf ihre Babys eingehen und keine Fürsorge zeigen. Die Babys wurden dadurch bindungsarm und emotionslos, was aus den Babys bessere Soldaten machen sollte. Nicht zuletzt hat die bekannte NS-Autorin Johanna Haarer durch ihre Bücher großen Einfluss auf die Mütter im Dritten Reich gehabt. Ihre Bücher wurden bis in die 80er Jahre hinein verkauft. Das kann zumindest eine Erklärung dafür sein, warum sich dieser Gedanke so hartnäckig, vor allem in den Köpfen der älteren Generationen, festhält. Hab also keine Angst, dein Kind zu verwöhnen - das geht gar nicht.
"Es kann nicht zu viel Liebe geben."
So verwöhnst du dein Baby
Eigentlich ist es ganz einfach: Höre auf deine Intuition als Mutter oder Vater. Es ist das natürlichste auf der Welt, ein weinendes Baby aufnehmen zu wollen. Ein Baby weint nicht ohne Grund und ist auch nie gegen dich. Wenn du auf die Bedürfnisse deines Babys eingehst, darauf feinfühlig reagierst, ihm viel Körperkontakt, viel Liebe und viele Kuscheleinheiten schenkst, verwöhnst du dein Baby und schenkst ihm die Zuwendung, die es braucht. Auch was die Kindererziehung angeht, kannst du völlig entspannt sein: Das kommt noch früh genug. Man kann sagen, im ersten Jahr kannst du dein Baby nicht genug verwöhnen und Wohlfühlmomente schaffen. Erst viel später kommt der Moment, wo ihr als Eltern Regeln einführen könnt und ein Kleinkind eine gewisse Frustration auch aushalten kann - natürlich unter der Voraussetzung, dass die Eltern immer für es da sind. Den Grundstein für ein gutes Urvertrauen legst du aber im Babyalter.
Baby verwöhnen: Diese Vorteile hat es
Durch dein feinfühliges Reagieren auf dein Baby bildet es sein Urvertrauen in sich und die Welt aus. Es lernt, dass es sich auf dich verlassen kann. Dies ist jedoch im Grunde ja noch kein Verwöhnen, sondern das Versorgen der Grundbedürfnisse deines Babys. Deshalb sagen wir auch: verwöhnen gibt es nicht.
Wenn du deinem Baby viel Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe schenkst, es also “verwöhnst”, hat das sogar nachweislich Vorteile: du kannst eure Eltern-Kind-Bindung stärken, zum Beispiel in dem du dein Baby trägst. Getragene Kinder genießen den Körperkontakt oft, schreien insgesamt weniger und sind ausgeglichener. Auch gemeinsame Rituale können dein Baby “verwöhnen” und ihm eine Extraportion Liebe und Nähe schenken. Das kann zum Beispiel das Baden vor dem Schlafen gehen sein, wie mit unserem Baby Pflegebad Birke & Kamille. Dieses kann durch seine natürlichen Pflanzenextrakte auch beruhigend wirken. So eignet es sich perfekt für ein schönes Gute-Nacht-Ritual. Noch mehr zu Baby Ritualen liest du auch in unserem Beitrag Baby Rituale: Deshalb sind sie für euren Baby-Alltag so wichtig.
Besonders schön geht das Verwöhnen durch die tägliche Hautpflege deines Babys. Die feine Haut von Babys braucht nicht nur aufgrund ihrer Beschaffenheit besondere Aufmerksamkeit, sondern durch den direkten Haut-zu-Haut-Kontakt kannst du in ganz alltäglichen Momenten dein Baby verwöhnen. Achte hierbei darauf, dass die verwendeten Babypflege Produkte frei von Duftstoffen sind, damit sie das Baby Bonding nicht stören. Deshalb sind auch alle unsere Produkte frei von Duftstoffen, die außerdem im Verdacht stehen, Allergien auszulösen. Mehr dazu liest du in unserem Beitrag Unsere MABYEN Babypflege: vegan und ohne Duftstoffe.
"Wir müssen unsere Babys so nähren,
dass sie wirklich satt werden - innen wie außen."
Frédérick Leboyer
Wovon Babys nie genug bekommen können, ist die körperliche Nähe ihrer Eltern. Dies kannst du auch als regelmäßiges Ritual in euren Tag einbauen, zum Beispiel mit einer Babymassage. Durch die Babymassage verwöhnst du dein Kind mit Nähe und Zuwendung. Die Babymassage mit unserem Baby Bio Mandelöl kann dein Baby entspannen und für innige Wohlfühlmomente sorgen. Wir verfolgen dabei die indische Babymassage nach Frédérick Leboyer. Alles zum Thema Babymassage mit einer genauen Anleitung liest du auch in unsere Beitrag Babymassage: Anleitung, Tipps & Tricks.
Möchtest du dein Baby auch mit einer Babymassage verwöhnen? Du kannst hier das Baby Pflegeöl Mandel kaufen.
Auch durch gemeinsam erlebte Momente kannst du dein Baby verwöhnen. Viel Freude macht hier das Baby Floating mit unserem MABYEN Baby Floatingring. Durch das Floaten, also das fast schwerelose Schweben im Wasser, kann sich dein Baby wie in Mamas Bauch zurückgesetzt fühlen. Für Babys ist Wasser ein ihnen bekanntes Urelement, in dem sie sich oft wohlfühlen. Auch Babys, die nicht gerne baden, können mit dem Floating sanft an das Baden herangeführt werden.
Wenn du dir das Floating auch nach Hause holen möchtest, kannst du den Baby Floatingring hier kaufen. Alles zum Thema Floaten liest du auch hier: Baby Floating im Sommer.
Es gibt viele Möglichkeiten, als Mutter oder Vater deinem Kind deine Liebe zu zeigen. Wenn dir das nächste Mal jemand sagt: Du verwöhnst dein Kind, es wird dir auf der Nase herumtanzen! Dann sag einfach: Wunderbar! Hauptsache, es tanzt.
Noch mehr zum Thema Baby Bonding liest du auch hier: Das 1x1 des Baby Bondings: Was ist es, wann beginnt es und wie funktioniert es?
Wie du das Bonding im Alltag einfließen lässt, erfährst du in diesem Artikel: Baby Bonding: Bonding beim Wickeln.
Alles zum Thema Bindung zum Immer-Wieder-Nachlesen gibt es auch in unserem Buch zum Thema Baby Bonding: Starke Bindung von Anfang an: Nestwärme, die ein Leben lang trägt.