Egal, wie oder ob das Stillen bei dir klappt oder du dich dagegen entschieden hast – Stillen ist ganz individuell und es gibt kein richtig oder falsch. Viele Mamas empfinden das Stillen ihres Kindes als sehr innige Zeit und genießen es sehr. Damit alles klappt, kannst du hin und wieder deine Brust massieren und ausstreichen. Wie das funktioniert und wann es ratsam ist, erfährst du diesem Beitrag.
Wann sollte ich meine Brust ausstreichen?
Eigentlich hat die Natur vorgesehen, dass nur so viel Muttermilch gebildet wird, wie dein Baby braucht. Da sich aber die Bedürfnisse von deinem Baby ändern, zum Beispiel indem es nachts durchschläft und das Stillen dann ausgelassen wird, und dein Körper natürlich erst etwas Zeit braucht, sich darauf einzustellen, wird es Zeiten geben, in denen mehr Milch vorhanden ist, als dein kleiner Schatz zu sich nehmen kann. Es kann natürlich auch sein, dass du für einige Zeit von deinem Kind getrennt bist oder es wegen Krankheit nicht trinken möchte, sodass das regelmäßige Stillen nicht möglich ist und du die Milch stattdessen auffangen möchtest.
Auch in der ersten Stillzeit, also beim Milcheinschuss, wird dein Körper durch die Hormonumstellung erstmal viel mehr Muttermilch bilden, als benötigt wird. Wenn deine Brüste sehr spannen und mit Milch gefüllt sind, kann das Ausstreichen der Brust erleichternd für dich sein.
Ein weiterer Grund zum Ausstreichen deiner Brust kann ein Milchstau sein. Ein Milchstau ist dann der Fall, wenn die Milchgänge nicht richtig entleert werden und sich die Brust entzündet. Du spürst bei einem Milchstau einen Schmerz in der Brust, der meist mit Rötungen und Verhärtungen einhergeht. Überträgt sich die Entzündung auf den Körper und geht mit Symptomen wie Fieber oder anderen grippeähnlichen Symptomen einher, spricht man von einer Mastitis. Das beste Mittel gegen eine Mastistis ist weiterhin zu stillen – sollte das nicht klappen, kannst du deine Brust durch das Massieren und Ausstreichen selbst entleeren.
Das Massieren und Ausstreichen der Brust kann auch beim Abstillen unterstützend wirken. Wenn du deinen Schatz seltener anlegst, ist deine Brust zu Beginn des Abstillens noch voll, was zu Spannungsgefühlen führen kann. Außerdem kann dein Kind Schwierigkeiten beim Trinken haben. Streiche dann etwas Milch aus und lege dein Kind danach erneut an.
Wie kann ich die Produktion der Muttermilch anregen?
Das Massieren der Brust kann sich auch positiv auf die Produktion der Muttermilch auswirken. Auch wenn dein Schatz nicht ganz regelmäßig trinken möchte, ist ein Entleeren der Brust sinnvoll, damit die Produktion der Muttermilch angeregt wird. Gestalte das Stillen für dich und dein Baby möglichst angenehm und entspannt, sodass ihr die innige Zeit miteinander genießen könnt. Es gibt auch einige Lebensmittel, Kräuter und Gewürze, die das milchfördernde Galaktagogum von Natur aus enthalten. Dazu zählt zum Beispiel Fenchel – und auch Anis enthält Stoffe zur Milchbildung. Beide haben wir in unserem wohlschmeckenden Mama Bio Stilltee mit den wertvollen Inhaltsstoffen in Bio-Qualität Honigbusch, Kümmel, Zitronenverbene und Lavendel kombiniert.
Wie kann ich meine Brust massieren?
Bevor du deine Muttermilch ausstreichen kannst, bedarf es einer sanften Massage, um die Durchblutung und den Milchfluss anzuregen.
Wasche dir die Hände, bevor du anfängst, damit keine Bakterien oder Keime an die Muttermilch kommen. Du kannst dann ein paar warme Kompressen auf die Brust legen, um die Durchblutung anzuregen. Es gibt verschiedene Methoden zur Brustmassage, die du einfach kombinieren kannst. Du kannst auch etwas unseres Bio Pflegeöls zur Massage verwenden, das mit wertvollen Inhaltsstoffen auch deine Haut pflegt.
Plata-Rueda-Methode
Bei der Plata-Rueda-Methode legst du die gesamten Handflächen auf die Brust – zunächst oberhalb und unterhalb der Brustwarze, dann links und rechts davon. Mit leichtem Druck werden die Hände dann in entgegengesetzter Richtung verschoben. So wird zunächst in horizontaler Richtung massiert, danach in vertikaler. Achte darauf, dass du mit den Händen nicht über die Haut rutschst, sondern das untere Gewebe massierst.
Marmet-Methode
Für diese Massage beginnst du am Brustansatz und massierst mit zwei bis vier Fingern in kleinen kreisenden Bewegungen das Brustgewebe, während die andere Hand die Brust von unten stützt. Achte auch hier darauf, dass deine Hände nicht über die Haut gleiten, sondern wirklich das Gewebe sanft massieren. Verschiebe deine Finger jeweils, um alle Bereiche der Brust streichen.
Am Anschluss an die Massage kannst du mit den Fingern vom Brustansatz über die Brustwarze hinweg streichen. Dabei streichst du sternförmig, sodass die gesamte Brust massiert wird. Zum Schluss kannst du dich leicht nach vorn beugen und die Brust sanft ausschütteln. Nach diesen Lockerungen ist deine Brust bereit für das Milch ausstreichen.
Wie kann ich die Muttermilch ausstreichen?
Vielleicht fließt deine Muttermilch schon während der Massage – falls nicht, gibt es ein paar Griffe, mit denen du die Milch ausstreichen kannst. Die Muttermilch kannst du bei Bedarf einfach in einer Schüssel oder der Babyflasche auffangen. Wichtig ist, dass das Entleeren der Brust niemals schmerzhaft sein darf.
Umfasse deine Brustwarze mit Daumen und Zeigefinger, sodass sie ein C formen (C-Griff). Beide Finger liegen etwa 2 bis 3 Zentimeter um die Brustwarze, während die andere Hand deine Brust von unten stützt.
Schiebe nun die Finger zum Körper und drücke sie dabei ganz leicht zusammen – die Position der Finger bleibt dabei ein C und sie rutschen auch nicht über die Haut. Führe die Finger mit leichtem Druck auf das Brustgewebe nach vorne zur Brustwarze und schiebe den Brustwarzenhof zusammen. Lasse nun wieder locker, damit Milch nachfließen kann.
Beginne dann wieder von vorn – hierbei solltest du den Rhythmus deines stillenden Babys nachahmen. Kommt in der aktuellen Position keine Milch mehr, wechsele die Position von Daumen und Zeigefinger um die Brustwarze. Das Prozedere bedarf etwas Übung, doch wenn du die Bewegungen beherrschst, kannst du dich entspannen und an deinen kleinen Schatz denken.
Für den Anfang kannst du die Brust für 5 bis 7 Minuten leeren, dann zur anderen Brust wechseln und wiederum wechseln. Beim zweiten Durchgang genügen schon 3 bis 5 Minuten und beim dritten Mal reichen schon 2 bis 3 Minuten.
Wir hoffen, diese Tipps und Anleitung haben dir geholfen und du erlebst das Stillen als wertvolle Zeit, die die Bindung zwischen dir und deinem Schatz weiter stärkt. Mehr zum Thema Bonding kannst du auch in unserem Das 1x1 des Bondings - Was ist es, wann beginnt es und wie funktioniert es? nachlesen. Alles zum Stillen liest du in unserem Beitrag Baby richtig stillen: Wie am besten, wie oft und wie lange?