DEIN BABY UND DAS WOCHENBETT
Unmittelbar nach der Geburt beginnt für alle Mamas das Wochenbett. Diese Phase ist geprägt von großen körperlichen, emotionalen und hormonellen Wechselwirkungen. Die meisten von euch stillen zum allerersten Mal. Außerdem wird die Mama-Baby-Bindung auf besondere Weise gestärkt. Das alles kostet Zeit, Kraft und Liebe. Darum solltet ihr euch und euren Kleinen in den ersten acht Wochen nach der Geburt besonders viel Ruhe gönnen.
Wochenbett, Wundheilung und Wochenfluss
Das Wochenbett dauert circa acht Wochen. Es wird unterteilt in das Frühwochenbett (die ersten zehn Tage nach der Geburt) und das Spätwochenbett (ab dem 10. Tag bis zur 8. Woche). In den ersten zehn Tagen nach der Geburt bzw. im Frühwochenbett vollziehen sich die meisten Veränderungen: Die Gebärmutter bildet sich zurück, euer Blutdruck sinkt auf Normalzustand ab und die Wassereinlagerungen werden abgebaut. Begleitet wird das Wochenbett vom Wochenfluss: Direkt nach der Geburt eures Babys zieht sich die Gebärmutter stark zusammen. Dadurch löst sich die Plazenta bzw. der Mutterkuchen ab und an der Gebärmutterwand bildet sich eine Wundfläche. Bei der Wundheilung kommt es zum Wochenfluss. Die Dauer und Intensität unterscheidet sich von Mama zu Mama. Bei stillenden Mamis versiegt der Wochenfluss gewöhnlich etwas schneller.
Verarbeitung der Geburt, Stillen und eure Rolle als Eltern
Es gibt nichts Bewegenderes im Leben als die Geburt eures Babys. Sowohl körperlich als auch emotional dürft ihr euch jetzt alle Zeit der Welt lassen, um alles gut zu verarbeiten. Denn egal, wieviel ihr vorher über Geburten gelesen habt und mit wieviel Freundinnen ihr gesprochen habt, jede Geburt ist einzigartig und verläuft anders. Mit der Hormonumstellung und dem Stillen fühlt ihr euch jetzt vielleicht häufig aufgedreht oder nah am Wasser gebaut. Hinzu kommt bei vielen noch der Schlafmangel. Das alles ist völlig normal und Teil des großen Prozesses, indem ihr euch mit eurem Kleinen befindet. Stellt euch nur mal vor, wie neu und fremd sich da die Welt erst für euer Baby anfühlen muss. Das Wochenbett ist die Übergangszeit zwischen Geburt und Familienleben. Nutzt sie gut, indem ihr möglichst wenig unternehmt und euch voll auf euch, euer Baby und eure Rolle als Familie konzentriert.
Praktische Tipps fürs Wochenbett
- Das Wochenbett heißt nicht umsonst Wochenbett: Ruht euch aus, sorgt für Ruhe und entspannt, so oft es geht.
- Die geballte Hormonumstellung bringt euch leicht aus der Balance: Mattigkeit, Stimmungsschwankungen und Tränen, alles ist erlaubt.
- Hört auf zu putzen und alles perfekt zu machen: Zieht eure Männer heran, lasst euch von Freunden bekochen und nehmt Unterstützung aus dem Umfeld an.
- Natürlich wollen alle euer Baby kennenlernen: Nehmt euch jedoch zuallererst Zeit für euch als neue Familie, bevor alle Familienmitglieder und Freunde vorbeikommen.
- Euer Kleines ist jetzt das Wichtigste im Leben und vollkommen auf euch und eure Stimmung angewiesen. Durch nonverbale Kommunikation könnt ihr eure Bindung von Anfang an liebevoll stärken.